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RUNDUM VERKABELT - OPTIMAL VERBUNDEN

 

 

Licht, Computer, Telefon, Beamer, Kaffeemaschine, Kopierer, Alarmanlage: Ohne Verkabelung läuft nichts. Doch welche Infrastruktur ist die beste? Kupfer, Glas- faser oder kabellos; das Telefon über die gleiche Leitung wie das Internet oder doch lieber konventionell? Andreas Bürgi und Massimo Garofalo von der JOST Elektro AG geben Auskunft.

 

Voice over IP (VoIP) - oder Telefonieren über das Internet - davon hört man momentan viel. Herr Bürgi, sollte man jetzt auf diese neue Technologie umsteigen?

Andreas Bürgi (AB): Also nur, weil es momentan ein aktuelles Thema ist, verkaufe ich keinem VoIP. Für sehr viele Unternehmen lohnt es sich im Moment nicht umzusteigen, sie hätten nur Ärger. Nicht zuletzt deswegen, weil diese Technologie noch nicht so gut läuft wie die herkömmliche.

 

Also viel heisse Luft um nichts?

AB: Sehen Sie, als vor 12 Jahren die Glasfaserkabel kamen, haben alle danach geschrien. Heute macht man nur bis in die Etagen Glas, ab dort fährt man mit den herkömmlichen Kupferkabeln weiter. Natürlich verfolgen wir das Thema VoIP aufmerksam mit und bauen unser Know-how ständig aus. Nur ist es im Moment sicher nicht so, dass Sie einen Zug verpassen, wenn Sie jetzt nicht umstellen.

 

Für wen lohnt sich VoIP denn allenfalls?

Massimo Garofalo (MG): Die Technologie bietet Vorteile für Unternehmen, die öfter umziehen oder wo die Mitarbeiter immer wieder an externen Standorten arbeiten. Wir haben in unserer Firma auch VoIP und können beispielsweise unsere Monteure auf den Baustellen darin einbinden. Das heisst, sie können auf der Baustelle mit ihrem Handy die betriebsinternen Kurzwahlnummern anrufen, oder sie leiten Anrufe auf ihr Handy zur Zentrale um. Natürlich sparen wir so Kosten, denn das sind ja alles quasi interne Anrufe. Ein weiterer Vorteil von VoIP ist, dass Sie für die Telefonanlage die gleichen Kabel nutzen wie für die Datenleitung, also den Computer.

 

Aber Firmen, die sowieso eine komplett neue Telefonanlage benötigen, sollten schon die neuste Technologie auswählen?

AB: In diesem Fall empfehlen wir die Hybridanlagen. Das sind Telefonanlagen, die auf beide Arten laufen: Konventionell über das Telefonkabel, aber auch über ADSL oder LAN wie das Internet. Da können Sie dann problemlos umstellen, wenn sich VoIP tatsächlich durchsetzt.

 

MG: Wenn sich ein Kunde nur für VoIP entscheidet, dann machen wir das natürlich auch. Wir können in unseren Anlagen entsprechende Lösungen implementieren. Diese vertreiben wir nicht selber, sondern machen das unter Lizenz. Doch lieber ist es uns, wenn wir von A-Z unsere eigenen Lösungen anbieten können.

 

Weil Sie dann mehr verdienen?

AB: Das ist nicht der Hauptgrund. Sehen Sie, die Kundenzufriedenheit ist für mich das Wichtigste. Und alles, was direkt über uns rausgeht, das haben wir hier angeschaut und dran rumgefummelt, also auf Herz und Nieren geprüft. Auch bieten unsere Lösungen eigentlich alles, was auf dem Markt momentan gefragt ist.

 

Nämlich?

MG: Nun, da ist mal das ganz normale Telefonieren, dann CTI-Anbindungen – das sind Lösungen, die das Wählen über Computerprogramme wie Outlook ermöglichen – oder die Ausrüstung mit Softtones. Da haben Sie keine Telefongeräte mehr, das übernimmt dann quasi der Bildschirm. Und dann natürlich die ganze Installation der Telefonanlagen, wo Sie bei Bedarf neue Nummern aufschalten, interne Nummern haben, verbinden oder umleiten können. Und last but not least bieten wir natürlich die gesamte Verkabelung.

 

Die Telefonie ist eines Ihrer Kerngeschäfte, aber längst nicht Ihr einziges.

AB: Richtig, im Bereich Telematik bauen wir die ganzen Netzwerke, sei dies nun kabellos, mit Glasfaser oder konventionell mit Kupfer. Wir richten für unsere Kunden auch die Internetanschlüsse ein. Im Gegensatz zur Telefonie vertreiben wir aber da keine Endgeräte, das machen dann andere Firmen.

 

Verkabelung braucht es ja nicht nur bei Telefon und Computer, der ganze Elektrobereich umfasst ja noch mehr. Was bieten Sie an?

MG: Wir projektieren und realisieren Starkstrominstallationen für Beleuchtungs- und Produktionsanlagen und installieren Dinge wie Alarm- oder Gegensprechanlagen sowie Haushaltgeräte. Ein letzter Bereich, in welchem wir stark sind, ist die Gebäudeautomation, also die ganze Optimierung der Energienutzung und -leistung. Da geht es dann beispielsweise um automatische Storen oder Lichtanlagen, die sich den jeweiligen Wetterverhältnissen anpassen.

 

Und am Ende steht das elektronische Büro?

AB: Sie meinen, dass ich vom Heimcomputer aus die Heizung im Büro anstellen kann, bevor ich das Haus verlasse oder automatisch die Storen runtergehen, sobald ich den Beamer anschalte? Tatsächlich wächst im Bereich Telekommunikation und Gebäudeautomation alles immer stärker zusammen, eine Entwicklung, die wir natürlich im Auge behalten. Doch heute werden solche Lösungen nur schon aus Kostengründen kaum je realisiert.

Interviewpartner

JOST Elektro AG

Andreas Bürgi und Massimo Garofalo