Versicherung

 

KEINE STANDARDLÖSUNGEN AKZEPTIEREN

 

 

Der Versicherungsbroker Optimalis AG erstellt massgeschneiderte Versicherungslösungen für KMU. Geschäftsführer Daniel Borner erzählt, welche Versicherungen für KMU wichtig sind, an welchen Prämien die Mitarbeitenden beteiligt werden können und weshalb Risk Management in jedem Unternehmen Chefsache sein sollte.

 

Herr Borner, was macht ein Versicherungsbroker genau?

Daniel Borner: Der Broker ist eine Art Treuhänder im Versicherungsbereich. Dieser muss die Interessen des Versicherungsnehmers vertreten. Er ist also nicht in erster Linie ein Versicherungsverkäufer, sondern stellt seinen Mandanten eine optimale Versicherungslösung für ihr Unternehmen zusammen. Dabei stehen ihm je nach Akkreditierung sämtliche Versicherungsangebote auf dem Markt zur Verfügung. Der Broker kann also die jeweiligen Versicherungen unabhängig von einem Versicherer entsprechend dem Kundenbedarf zusammenstellen. Der Kunde profitiert dadurch von günstigeren Angeboten, da im Markt zum Teil erhebliche Prämienunterschiede existieren.

 

Wie stellt man ein optimales Versicherungs-Portfolio zusammen?

Bei der Versicherung von Unternehmen gilt allgemein: Akzeptieren Sie keine Standardlösungen von Versicherern. Die Versicherungsbedürfnisse von Unternehmen sind sehr individuell. Je nach Branche und Organisationsform bestehen unterschiedliche Risiken, welchen mit darauf abgestimmten Versicherungskonzepten entsprochen werden muss.

 

Welche Versicherungen sollte ein KMU aber unbedingt haben?

Da sind natürlich zuerst einmal die obligatorischen Versicherungen, wie die AHV, IV, EO, ALV, die Unfallversicherung sowie im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben eine Pensionskassenlösung. Die Krankentaggeldversicherung ist zwar noch immer nicht obligatorisch, sollte aber von jedem Unternehmen abgeschlossen werden, was heute auch in 99 Prozent der Fälle gemacht wird. Daneben gibt es eine ganze Palette von weiteren, nicht obligatorischen Versicherungen, wie die Betriebs- und Berufshaftpflicht, die Sachversicherung, Versicherungen für Betriebsunterbrechung, Organhaftpflicht oder Vertrauensschaden und Computerkriminalität. Aus dieser Fülle muss jeder Unternehmer die für seinen Betrieb passende Lösung zusammenstellen.

 

Welche Anteile der Personenversicherungen kann ein Unternehmer auf seine Arbeitnehmer abwälzen?

In der Regel werden heute die Sozialversicherungen wie AHV, IV, EO und ALV, Krankentaggeld, UVG-Zusatz und Pensionskasse zu 50 Prozent zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt. Üblicherweise trägt der Arbeitgeber die UVG-Betriebsunfallprämie und der Arbeitnehmer die UVG-Nichtbetriebsunfallprämie. Zahlreiche Abweichungen zu Gunsten des Mitarbeiters sind jedoch möglich und dienen oft als zusätzlicher Lohnbestandteil.

 

Optimalis AG bietet auch „Risk Management“ an. Was ist darunter zu verstehen?

Dabei geht es um die umfassende Beurteilung der Risiken, die für ein Unternehmen relevant sind. Das geht weit über die mit herkömmlichen Versicherungen abgedeckten Risiken hinaus. Risk Management kann nicht delegiert werden, sondern liegt in der Verantwortung jedes Unternehmers. Wir bieten unseren Kunden deshalb eine Software an, mit der der gesamte Prozess des Risk Managements relativ pragmatisch und einfach vorgenommen werden kann.

 

Inwiefern kann dieses Werkzeug auch für die Risikobeurteilung genutzt werden, die im neuen Revisionsgesetz von KMUs verlangt wird?

Anlässlich der Revision müssen jene Unternehmen ihre Risikobeurteilung dokumentieren, die zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen: a) eine Bilanzsumme von über 10 Millionen Franken, b) ein Umsatz von 20 Millionen Franken oder c) 50 Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt. In welcher Form diese Beurteilung effektiv vorgenommen wird, liegt in der Freiheit des Unternehmers. Mit unserem Programm lassen sich die Ergebnisse des Risk Managements auf integrierte Formulare übertragen, die der Revision direkt als Bestätigung beigelegt werden können. Unabhängig von der Gesetzgebung empfehle ich aber sowieso jedem Unternehmer, sich regelmässig mit möglichen Risiken auseinanderzusetzen und sein Versicherungsportfolio periodisch zu überprüfen.

Interviewpartner

Optimalis AG

Daniel Borner